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Kirche

 

Zwei Themenkreise dominieren Gertrud Fusseneggers literarische Hinterlassenschaf. Einerseits den Bereich des Religiösen, aus dem auf die drängenden Fragen einer zunehmend unüberschaubar gewordenen Lebenswelt zu antworten versucht wird, andererseits und komplementär dazu die Rückbesinnung auf die kulturelle Herkunft. NZZ 20.03.2009

 

"Eine sehr wichtige Rolle spielt das Ästhetische um theologische Inhalte für die Religion zu vermitteln".

 
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Gertrud Fussenegger wird 2007 mit dem Komturkreuz des Päpstlichen Silvesterordens ausgezeichnet

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Gertrud Fussenegger hält einen Vortrag für Papst Johannes Paul II in Salzburg 1988

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Aus dem Roman "Zeit des Raben Zeit der Taube"

Da mit einem Mal wird es hell, die Häuser traten auseinander, ein großer Platz liegt vor ihm, aus leichtem Wolkenschleiern tritt der Mond und überschwemmt den Raum mit seinem zarten Licht. Dort, in der Mitte des Platzes, von den verschatteten Häusern durch eine helle Bahn getrennt, erhebt sich groß und feierlich ein Riesenbau mit Türmen, Kuppeln, breiten Treppen: der DOM ...

Der Knabe bleibt stehen und schaut hinauf. Irgend etwas durchschaudert ihn, süßer und zarter noch als damals, als die Mutter ihn trug und die Orgel erbrauste. Er sieht: ein großes Auge tut sich über ihm auf. Das Auge ist tief wie die Welt und schaurig schön wie die gestirnte Nacht, und unter der Braue haust das Herrliche; ein Mann sitzt auf einem Thron, hält ein Kreuz im Arm und in der Hand eine Waage.

Könige sind sein Gefolge, Engel seine Trabanten, alle Nischen sind von ihnen erfüllt; einer steht auf des anderen Schultern, wie Trauben drängen sie aus dem Gewände, wie ein ungeheurer steinerner Rebstock rankt sich ihr Chor um das Bild des Gerichts.

Die Löwen unten, die die Säulen tragen, wie liegen sie friedlich mit gekreuzten Tatzen, weiß und glänzend, glattgeschliffener Marmor, die Locken der Mähnen zu schönen Ringen gelegt. Sie scheinen zu lächeln, ihre Mäuler klaffen, furchtlos schiebt Leon seine Hand zwischen ihr Gebiss.

 

Aus: " Ein Gespräch über ihr Leben und Werk mit Rainer Hackel "

Was nun meine Einstellung zur Kirche bertrifft, so habe ich ihre Vertreter und Institutionen in meinen Büchern nicht so kritisiert, daß ich ihnen letztendlich nicht recht gegeben hätte. Sie sind Menschen und menschlich, das heißt bedingt, aber eher” in der Wahrheit” als die, die sich neben ihnen oder gegen sie bewegen. Vielen meiner Romanfiguren habe ich keinen besonderen Status der Religiosität zuzubilligen gedacht; einige von ihnen tun aber Gutes. Um die Welt wäre es traurig bestellt, wenn nur die Frommen Gutes täten! Mein Glaubenssatz: "Gottes Gnade wirkt überall".

 

Aus "Die Reise nach Amalfi"

Das also war die Geschichte unserer Reise, deren Ziel Amalfi sein sollte, das irdische Paradies. Wir sind niemals dort angekommen. Wir fuhren nicht weiter auf unserer Probefahrt, nicht nach Rom, nicht nach Neapel. Wir badeten nicht im Meer, wir lagen an keinem Strand, wir saßen auf keinen besonnten Terrassen mit dem Blick auf den blauen Golf, auf die weiße Brandung in der leuchtenden Bucht. Wir kehrten heim und aßen das harte Brot des grauen Alltags. Und der Wein, den wir tranken, war der bittere Wein der schmerzlichen Erfahrung. Wir hielten aneinander fest, weil uns die Liebe allein wappnen kann gegen die Finsternis, die Liebe, nur als ein Teil jener anderen Liebe, die für uns geduldet hat und immer noch duldet – den langen Karfreitag – bis ans Ende der Welt.

 
Orden
 

"Ja, Glaube und Religiosität haben in meinem Leben zeitweise und auch bis jetzt eine große, eine gewichtige Rolle gespielt. Ich möchte nicht existieren, wenn ich annehmen müsste, dass alles, was ist, nur auf blindem Zufall beruht; dass es keine lenkende Macht gibt und keinen letzten ordnenden Sinn".

 
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